Sonntag, 15. Dezember 2013

Sommer 2013


2013 – Schweiz
Aufgrund meiner Faszination für die Bergwelt und da ich das Buch des Hüttenwirtes der Hörnlihütte („Der Wächter des Matterhorns“) gelesen hatte, wollte ich unbedingt in diesem Jahr in die Schweiz reisen und mir die Bergwelt um das Matterhorn und die Eiger Nordwand anschauen. Da Mitte August Florians Austauschjahr begann, hatte ich nur eine Woche für den Urlaub eingeplant und so war alles sehr komprimiert.

Los ging es am Sonntag mit der Lufthansa über München nach Basel.
Von Berlin nach München war noch alles ok, dann allerdings wurde unser gebuchter Flug nach Basel storniert, da laut Aussage der Dame am Service-Point der LH sie keine Crew zusammen bekommen haben. So mussten wir lange auf dem Flughafen in München raumhängen und haben uns halt die Flugzeuge angeschaut.

Als Entschädigung gab es einen Gutschein für einen Snack.

Mit fast 3,5 Stunden Verspätung sind wir dann in Basel gelandet.

Dort haben wir unseren Mietwagen, einen Opel Corsa übernommen und sind in Richtung Zermatt gefahren. War nicht so spannend, außer die Gegend am Genfer See war faszinierend. Hier haben wir auch gestoppt und etwas Kleines gegessen.
 

Da in Zermatt nur Elektroautos fahren dürfen, mussten wir unser Auto in Täsch abstellen und dann mit dem Zug nach Zermatt fahren.


Hier sind wir dann vom Bahnhof zu unserem Hotel „Perren“ gelaufen. Das Hotel war ok, auch wenn der Blick aus unserem Zimmer nicht so schön war.

Am nächsten Tag hatten wir traumhaftes Wetter und das Matterhorn war herrlich zu sehen. Man muss immer hinschauen und wir haben aller paar Meter angehalten, um wieder ein Foto zu schießen.


Unser Ziel für den ersten Tag war die höchste Bergbahn-Station Europas, das Matterhorn glacier paradise (Kleines Matterhorn) auf 3.883 m Höhe. So sind wir zur Talstation in Zermatt gelaufen und sind mit 2 Gondel-Bahnen nach oben gefahren. Hier hatte man immer wieder tolle Ausblicke auf die Bergwelt und auf Zermatt.





Nachdem in Zermatt noch +32°C waren, hatten wir hier oben -1°C. Man kann dann einen langen Tunnel entlanggehen und hat 3 Abzweigungen. Zuerst kann man zum Breithornfenster gehen. Hier hat man einen guten Blick auf den Breithorngipfel (4.164 m) und es gibt ein Matterhorn-Modell, auf das man klettern kann, um Fake-Fotos schiessen zu können.


Als Nächstes sind wir mit einem Lift auf die Panoramaplattform gefahren. Hier hat man einen sensationellen Rundum-Blick auf die Bergwelt mit den Gletschern.
Am Ende des Tunnels kann man zum einen auf den Gletscher hinausgehen
und hier befinden sich ein Restaurant und der Gletscher-Palast. Der Gletscher-Palast liegt 15 Meter unter der Gletscheroberfläche und es gibt mehrere Bereiche, wo verschiedene Skulpturen ausgestellt sind.
Auf dem Rückweg sind wir dann in Furi (1.953 m) ausgestiegen und sind zum Gletschergarten gelaufen. Hier gibt es eine 100 m lange Hängebrücke 90 m über der Schlucht. War aufregend, da rüber zu laufen.
 
 
 
 
 
 Am späten Nachmittag waren wir dann noch einkaufen und haben uns den Gämsen-Almabtrieb durch die Innenstadt von Zermatt angeschaut.
 
 
 
 Am Dienstag stand dann unsere Tour zur Hörnlihütte auf dem Plan. Dafür sind wir mit dem Matterhorn Express zum Schwarzsee auf 2.583 m gefahren. Von hier geht der Aufstieg zur Hörnlihütte los, die sich in 3.260 m Höhe befindet. Der Aufstieg war recht anspruchsvoll, geteilt in 3 Abschnitte. Im ersten Drittel ein recht steiler Aufstieg, aber noch recht normal begehbar.
 
 
 
 
 Im mittleren Teil verläuft der Aufstieg nur relativ sanft.
 Der letzte Abschnitt ist dann wieder sehr steil und der Weg ist schwierig. Man hat teilweise Sicherheitsseile, muss die Hände zum Klettern zur Hilfe nehmen und am gefährlichsten waren die Passagen über die Schneefelder.
 
 
 Nach 2 Stunden und 20 Minuten waren wir auf der Hörnlihütte, ziemlich platt, aber stolz, es geschafft zu haben.
 
 
 Hier haben wir uns auf der Terrasse ausgeruht und den Blick ins Tal und den unteren Teil des Matterhorns genossen. Leider war mittlerweile der obere Teil des Matterhorns in den Wolken verschwunden. Aber einige Bergsteiger, die gerade von der Matterhorn-Besteigung zurückkamen, konnten wir sehen.
 Der Rückweg war dann etwas leichter. Das Interessanteste waren die vielen Hubschrauberflüge zur Hörnlihütte. Da die Hütte gerade erweitert wird, brachten die Hubschrauber Beton zur Hütte. Auf dem Weg zur Hütte hingen die Behälter immer senkrecht nach unten. Auf dem Rückweg, als die Behälter leer waren, zogen die Hubschrauber sie hinter sich her. Das sah lustig aus.
  
 Am Mittwoch haben wir dann den Urlaubsort gewechselt und sind nach Grindelwald gefahren. Mit dem Hotel-Elektro-Shuttle wurden wir zum Bahnhof gebracht. Da nur Elektro-Autos durch Zermatt fahren dürfen, gibt es eine Vielzahl davon.
 
 Nochmal ein Abschiedsblick vom Matterhorn
 und dann ging es vom Bahnhof wieder mit dem Zug nach Täsch und dann sind wir mit dem Auto Richtung Grindelwald gefahren.
Unterwegs haben wir zweimal gestoppt. Der erste Halt war am Grimsel-Pass (2.164 m). Die Auffahrt war interessant mit vielen Serpentinen.
 
 Auf dem Grimsel-Pass gab es einen Stausee und eine Murmeltier-Station.
 
 
 Runter ging es dann wieder über viele Serpentinen.
 Als wir wieder unten waren, haben wir noch eine Pause eingelegt und uns die Aareschlucht in der Nähe von Meiringen angeschaut. Diese Schlucht ist sehr schön. Sie ist 1,4 km lang, 200 Meter tief und teilweise nur 1-2 Meter breit. Wir sind die Schlucht einmal hin und wieder zurück gelaufen und es gab viele interessante Stellen zum Fotografieren.
 
 
 
  
 
 
 
 In Grindelwald haben wir das Hotel recht schnell gefunden, denn es befand sich genau am Bahnhof. Merkwürdig war nur die Anfahrt zum Hotel-Parkplatz. Es ging auf einem sehr schmalen Weg zwischen Hotel und Bahngleisen entlang. Das Hotel war sehr schön und wir hatten einen tollen Blick vom Balkon auf die Eiger-Nordwand.
  
 
Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, haben wir uns den Ort etwas angeschaut. Zuerst sind wir zum Informationszentrum gegangen, dass sich direkt neben der Eishalle befand. Zu unserem Erstaunen war auch gerade öffentliches Eishockeyspielen angesagt. Da es draußen sehr heiß war, haben wir eine Weile zugeschaut, denn das Spielniveau war ganz gut und es war auch angenehm kühl in der Halle. Anschließend sind wir noch die Hauptstraße entlang gelaufen. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Sportgeschäfte auf einmal gesehen.
 
 
Der Ausblick am Abend.


Am nächsten Tag war unser Ziel der Bachalpsee, ein Bergsee auf 2.265 m Höhe. Dafür sind wir wieder durch den ganzen Ort gelaufen zur Talstation der First-Gondelbahn und sind dann nach oben auf 2.167 m gefahren. Von hier war es eine leichte Wanderung zum See.




Auf den See aufmerksam geworden sind wir aufgrund von Bildern, auf denen sich die hohen Berge im See spiegeln. Da wir auch solch ein schönes Bild wollten, haben wir uns lange am See aufgehalten und vor allem Florian hat sehr viele verschiedene Sachen ausprobiert und auch viele schöne Fotos geschossen.




Auf dem Rückweg hat Flori noch ein tolles Bild von einem Wasserfall gemacht.

Von der Bergstation der First-Bahn sind wir jetzt aber nicht gleich runtergefahren, sondern haben den First Flieger genommen. Dieses ist eine Bahn mit der man am Seil hängend mit ca. 80 km/h 800 Meter Höhenunterschied überwindet. Das war lustig und hatte auch einen gewissen Kick. Das Abbremsen am Ende war auch heftig.




Den restlichen Weg sind wir dann wieder mit der Gondel nach unten gefahren.

Am Freitag stand dann wieder ein absolutes Highlight auf dem Plan. Wir wollten mit der Jungfraubahn zum Jungfraujoch, dem höchsten Bahnhof Europas in 3.454 m (Top of Europe). Aus Kosten-, Wetter- und Menschenandrangsgründen haben wir die erste Bahn um 07:17 Uhr genommen. Die Fahrt mit der Zahnradbahn dauerte 1 Stunde und 40 Minuten und war sehr faszinierend, wie sie erst unterhalb der Eiger-Nordwand bis zur kleinen Scheidegg und dann im Tunnel durch die Berge (Eiger und Mönch) bis zur Station am Jungfraujoch fuhr.




Oben angekommen war unser Ziel die auf 3.650 m Höhe liegende Mönchsjochhütte. Die Hütte ist auf Stelzen an den Berg (Mönch) gebaut.

Wir sind dann von der Bergstation auf den Gletscher rausgegangen und haben uns auf den Weg zur Hütte gemacht. Der Weg wurde zwar gespurt von einer Pistenraupe, aber in der Höhe war es doch recht anstrengend zu laufen.

 
 

 
 
Aber diese Wanderung hat uns riesigen Spass gemacht und die Hütte war sehr schön. Sehr neu, sehr hell, mit viel Holz gebaut und eine tolle Aussicht auf Gletscher und Bergwelt bei sensationellem Wetter.
 
 
 

Nachdem wir wieder in der Bergstation waren, sind wir dort mit dem Fahrstuhl auf die Aussichtsplattform in 3.571 m gefahren und haben die Rundumsicht genossen. Es war einfach traumhaft.




Danach haben wir uns im Inneren die Ausstellung über die Entstehung und die Geschichte der Jungfraubahn angeschaut.

Schlussendlich gab es auch hier noch einen Eispalast innerhalb des Gletschers, den wir uns noch angeschaut haben.



Am Ausgang Richtung Jungfrau waren mittlerweile schon sehr viele Touristen, aber es kamen auch gerade Touren vom Jungfrau-Gipfel zurück und das fand ich nun wieder faszinierend, Leute zu sehen, die gerade eine Trekking-Tour geschafft haben.


Da habe ich gleich Lust bekommen, das ebenfalls mal zu tun, vielleicht auf den Gipfel des Mönch oder Jungfrau oder....

Danach sind wir dann wieder runter gefahren, erst bis zur Kleinen Scheidegg.



Hier haben wir uns ein wenig umgeschaut und haben uns von einem schattigen Platz aus die Eiger-Nordwand angeschaut und versucht zu erkennen, ob gerade wagemutige Kletterer versuchen, die Wand zu durchsteigen. Es war wie im Film.


Am Samstag sind wir dann wieder nach Basel gefahren, haben den Mietwagen abgegeben und sind mit der Lufthansa über Frankfurt nach Berlin geflogen.